Um im Kindergarten zu berichten, was am Wochenende zuhause alles los war und was er erlebt hat, hat Jona ein Erzählbuch. Das Erzählbuch ist ein kleiner grüner Ordner mit Prospekthüllen, in die DIN A6 Karten eingeschoben werden können. Auf jeder Hülle kleben Aufkleber für den AnyBook Reader.
Warum wir uns für diese Art von Erzählbuch entschieden haben, könnt ihr im Beitrag. Kommunikationshilfen nachlesen. Hier möchte ich euch gerne eine Anleitung zum Anlegen des Erzählbuchs geben.
Die unterschiedlichen Seiten…
…Im Kindergarten
Gab es an dem Tag etwas tolles, witziges, außergewöhnliches oder auch blödes zu berichten, können die Fachkräfte in der Kita mit Jona zusammen etwas malen oder einkleben. Dann wird noch ein kurzer Text auf den Anybook Reader gesprochen. Fertig.
…Zuhause
Hier berichten wir, was alles zuhause passiert ist. Manchmal kleben wir Fotos ein. Aber meisten male ich ganz schnell etwas und Jona steht daneben und sieht mir zu. Natürlich versuche ich mit ihm gemeinsam zu entscheiden, was toll war und berichtet werden soll. Ehrlicherweise muss ich allerdings sagen, dass ich mir das aus seinen Reaktionen zusammenreime und letztendlich für ihn entscheide. Aber er freut sich immer über jeden gesprochenen Text. Nachdem wir fertig sind hört er sich den Text ein paar mal an und packt dann das Buch und den Stift in seine Kita-Tasche.
Wenn Besuch da ist, wird dieser einfach dazu genötigt, auch etwas für Jonas Erzählbuch zu machen.
…Drei Auswahlmöglichkeiten
Jona soll auch entscheiden können, was es z.B. für einen Tischspruch in der Kita gibt. Oder welchen Reim er in der Logopädie-Stunde hören mag. Dafür gibt es drei Auswahlfelder auf einer Seite.
Wir sammeln hier momentan eher kleine Reime und Lieder, die die Erzieherinnen oder seine Logopädin mit ihm machen. Im Gegensatz zu den beiden Karten „Zuhause“ und „im Kindergarten “ haben diese Geschichten aber keinen zeitlichen Bezug, so dass die Sammlung immer größer wird.
…Leere Seite
Leere Seiten sind für alles, was man noch so machen möchte. Nach Weihnachten waren wir z. B. bei Oma und Opa. Jonas Onkel, Tanten und die Uroma waren auch da. Da wir vier Tage zusammen waren und wir uns sehr selten sehen, habe ich die ganze Familie gebeten jeweils eine Karte zu gestalten und etwas zu erzählen. Mein Bruder hat z.B. Luftschlangen und Konfetti in die Hülle gesteckt und erzählt, dass er mit Jona für Silvester dekoriert hat. Opa hat vom neuen Trettrecker berichtet, mit dem die Kinder Laub auf dem Hof eingesammelt haben.
Ein paar Tipps
- Textlänge: Wir halten die Texte immer recht kurz 2-5 Sätze. So kann Jona die Informationen besser erfassen.
- Anrede: Derjenige der auf den Anybook Reader spricht, ist auch der Erzähler. D.h. wir sagen „Jona hat …“. Denn Jona erkennt schon wer da spricht und würden wir aus seiner Perspektive erzählen, würde ihn das verwirren.
- Aufzählungen: „Wir waren auf dem Markt. Dort haben wir Äpfel, Birnen und Käse gekauft.“ Naja, und ich neige dann selbst noch dazu „Äpfel, Birnen, Käse, Wurst und Rosinenbrötchen“ zu sagen. Aber bei Jona ist nach drei Dingen die Aufmerksamkeit einfach nicht mehr da. Frei nach dem Motto „eins, zwei, drei, viele“, dass kennt ihr bestimmt auch!
- Häufigkeit: Wie oft muss denn was Neues im Buch sein? Diese Frage kann ich euch nicht beantworten. Ich habe für mich entschieden, dass wir erstmal nur über die Wochenenden für den Kindergarten berichten. In der Kita wird nur etwas in das Buch geschrieben, wenn es auch etwas zu berichten gab und wenn Zeit dafür da war. Wir möchten weder uns noch sonst jemanden aus Jonas Umfeld damit stressen. Es muss einfach in den Alltag passen. Viel wichtiger ist, dass Jona dabei ist, wenn der Bericht verfasst wird. Er vielleicht auch etwas malt (kritzelt) oder etwas „einklebt“.
- Zeitangaben: Wenn man auf Zeitangaben wie „heute“ oder „Samstag“ verzichtet, sind die meisten Geschichten auch langlebig. Das heißt, Jona kann sie sich wochenlang anhören. Wir hatten mal eine Geschichte über eine Erzieherin, die vom Stuhl gefallen ist und auf dem Rücken lag wie ein Käfer. Alle Kinder und auch die Erzieherin habe sich sehr über das Ereignis kaputt gelacht. Jona hat sich die Story 1000 mal gehört und mit Gesten nacherzählt und gelacht. Bei jedem anhören kam mit und mit eine Geste mehr, ein Name mehr, bis er die Szenen letztlich richtig nach gespielt hat.
- Wiederverwendbarkeit: Wenn die Aufkleber außen auf der Hülle kleben, spart man sich etwas Arbeit und Geld. Die Karten lassen sich schnell austauschen. Den Aufkleber kann man immer wieder neu besprechen.
- Anleitung und schnelle Aufnahme: Damit die Aufnahme mit dem Anybook Reader leichter und schneller ist, gibt es Befehlssticker. Diese habe ich mir auf eine Verkleinerte Anleitung geklebt und ebenfalls in eine A6 Hülle ganz hinten im Erzählbuch untergebracht. Sie ist dann immer und überall griffbereit.
Material
Ich habe die Materialliste verlinkt, damit ihr noch mehr Infos erhaltet. Die Preise habe ich nicht vergliechen. In Aachen bekommt ihr das Material ganz sicher bei Frankenne oder Weyertz & Kaatzer. Bei anderen Schreibwarenläden müsst ihr mal schauen.
Statt dem DIN A6 Ringbuch habe ich ein Kontoauszug-Ringbuch aus Polypropylen (PP) genommen und es zugeschnitten. Der Vorteil: PP ist leichter und damit die Kindergartentaschen nicht so schwer.
Im Download (rechter Seitenbereich) findet ihr die Vorlagen für die jeweiligen Seiten zum Download.
Viel Spaß beim Basteln und Erzählen!
Materialliste
Taschenringbuch DIN A6
Prospekthüllen DIN A6
Papier zum Drucker (gerne auch etwas dicker)
Aufkleber für den Anybook Reader
Vorlage Erzählbuch
Hier kannst du das Material downloaden.
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