Irgendwann kommen sie, die Fragen anderer Kinder. Und dann ist man, ob wohl man weiß, dass der Tag kommen wird, einfach nicht vorbereitet.
„Warum macht Jona noch in die Windel? Er ist doch genauso alt wie ich.“ oder „Warum kann Jona noch nicht sprechen?“ oder „Warum ist Jona noch so klein?“ So oder ähnlich lauten die Fragen der Kinder unserer Freunde und Bekannten die gleich alt oder etwas älter sind als Jona. Ich weiß, dass unsere Freunde auch nach Worten suchen, um ihren Kinder bestmöglich diese schwere Frage kindgerecht zu beantworten. Ja, auch ich habe auf diese Kinderfragen keine spontanen Antworten. Zum Glück wurden mir diese Fragen auch noch nie gestellt. Also habe ich einfach mal gefragt, was denn meine Freunde ihren Kids erzählt haben. Ich habe mir die Antworten angehört und lange nachgedacht – Und nee, dass was ich gehört habe, gefiel mir nicht! Das ist kein Vorwurf. Wie gesagt: ich hätte es nicht besser gemacht, wahrscheinlich sogar so schlechter.
Auf die Kinder-Fragen gab es Erklärungen wie: „Er hat eine Krankheit die nicht weggeht.“, „Er ist behindert und kann vieles nicht wie du.“ bis zu Erklärungen mit Hilfe der Genetik auf Grundschulniveau. Es war einiges dabei. Natürlich waren die Erklärungen alle länger als nur ein Satz und ich weiß, dass sie voll mit Liebe für Jona waren. Dennoch haben diese Worte etwas bei mir bewirkt: Im ersten Augenblick habe ich mich sehr gefreut, dass alle versuchen ihren Kids eine Erklärung zu geben. Diese Freude hält bis heute noch an! Dennoch habe ich die Worte auf die Goldwaage gelegt: Krankheit die nicht weggeht? Behindert und lernt vieles nicht? NEIN, das kann es nicht sein! Mit der Erklärung bei Kindern legt man den Grundstein zur Akzeptanz und Toleranz und gibt Normen vor und – „Krank“? NEIN! – das ist er nicht! Er ist einfach Jona, total normal plus Down-Syndrom. Aber dass diese Erklärung Kindern nicht reicht, ist mir auch klar.
Ideen für Erklärungen
Wenn man sich mit seinem Kind auf einem Spielplatz, im Kindergarten oder in der Schule umschaut, sehen alle Kinder ganz unterschiedlich aus. Es gibt große und kleine. Mit blonden oder brauen Haaren und den unterschiedlichsten Augenfarben. Mache Kinder lernen schnell anderen brauchen dafür länger. Manche sind sportlich, andere lesen gerne und noch andere sind sehr kreativ. Manche sind mutig andere schüchtern. Was kann denn eure Kind besonders gut und worin ist es (noch) nicht so gut? Fragt man sein Kind nach seinen Stärken oder Schwächen im Vergleich zu anderen, bemerkt es darüber bestimmt auch, dass nicht alle Kinder gleich sind.
Und was anderes ist das mit dem Down-Syndrom auch nicht. Man lernt etwas langsamer, sieht etwas anders aus, so wie es unterschiedliche Hautfarben gibt und kann mache Dinge gut andere nicht so gut.
Bücher und anders zum Thema Trisomie 21 für Kinder
Es gibt natürlich auch eine Reihe Kinderbücher zu diesem Thema. Die zusätzlich helfen können Kindern zu verdeutlichen was das Down-Syndrom ist oder den Eltern, Erziehern und Lehrern einen kindgerechten Einstieg ins Thema aufzeigen. Eine ausführliche Liste findet ihr auf dem Blog 3×21.
Wir selbst haben schon sehr lange Planet Willi von Birte Müller. Das finde ich ganz toll, weil es auch schon den Kleinsten Spaß macht und man auch nur die lustigen Bilder anschauen kann. Außerdem gibt es Willi wirklich und es ist keine fiktive Geschichte. Das macht es für mich einfach viel glaubwürdiger und echter.
Seit kurzem gibt es auch eine Spezialausgabe zum Thema Behinderung von „Der Sendung mit dem Elefanten“, dem kleinen blauen Freund der Maus. Olivia, Willis kleine Schwerster führt durch die Sendung. Die Folge findet ihr hier.
Der Down-Syndrom Köln e.V. hat ein Malbuch „Was du über Down-Syndrom wissen solltest“ aufgelegt. Das kann man kostenlos auch in größeren Stückzahlen für die KiTa oder die Grundschule bekommen kommen. Hier findet ihr mehr Informationen dazu.
Ich selbst habe durch die Recherche viel gelernt und fühle mich jetzt etwas gewappneter auf Kinderfragen antworten zu können. Dennoch wird irgendwann ein „Warum?“ kommen (es wird bestimmt von Fabia sein), dass ich nicht perfekt und 100% richtig beantworten werde. Aber auch das gehört dazu. Ich danke jedem, der versucht seinem Kind das Down-Syndrom zu erklären! Das ist keine leichte Aufgabe.
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